ORTHOPTIK UND KINDERAUGENHEILKUNDE
Die Orthoptik ist ein Gebiet der Augenheilkunde, welches sich mit Bewegungsstörungen der Augen (Schielen, Augenmuskellähmungen), Augenzittern, Sehschwächen und den damit einhergehenden Sehbeeinträchtigungen befasst.
Bei Orthoptik und Kinderaugenheilkunde arbeiten Augenärzte eng mit Orthoptisten zusammen.
Eine orthoptische Untersuchung ist sinnvoll für
- alle Kinder in den ersten beiden Lebensjahren
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene
- mit Augenbewegungsstörungen oder Augenzittern
- mit Sehstörungen (z.B. beim Schreiben, Lesen, Bildschirmarbeit,
mit Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen) - mit Sehstörungen bei angeborener und erworbener Hirnschädigung
(z.B. visuelle Wahrnehmungsstörung, Schlaganfall) - mit Legasthenie oder anderen Teilleistungsstörungen
Zusätzlich finden Sie hier eine Checkliste, wann Sie mit Ihrem Kind zu uns kommen sollten.
Orthoptik bei Kindern
Das Sehen und die Zusammenarbeit beider Augen entwickeln sich in den ersten Lebensmonaten, bleiben allerdings bis zum Alter von etwa acht Jahren noch sehr anfällig. Dabei sind Schielen und Fehlsichtigkeit keine rein kosmetischen Probleme – werden sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können weitere Störungen entstehen:
- Entwicklung einer Sehschwäche/ Schwachsichtigkeit (Ambylopie)
- Störung oder Verlust des beidäugigen Sehens
- Einengung der Berufswahl
- Einschränkungen beim Führerschein
- Beeinträchtigung durch das Aussehen und Auffälligkeiten im Verhalten
Ob Schielen oder Sehschwäche: Je früher die Therapie beginnt, umso erfolgreicher lassen sich Dauerschäden vermeiden.
Hier haben wir zusammengefasst, wann Sie mit Ihrem Kind zum Augenarzt/ zum Orthoptisten kommen sollten:
- Sofort
bei sichtbaren Auffälligkeiten der Augen (Schielen, Augenzittern, Lidveränderungen, Entzündungen, Hornhauttrübungen, weißliche Pupille, große Augen mit Lichtscheu etc.)
oder wenn Sie eine Veränderung bemerken und sich nicht sicher sind
- Im Alter von 6 bis 12 Monaten
Kinder mit erhöhtem Risiko für Schielen, Fehlsichtigkeit oder erblichen Augenerkrankungen (zum Beispiel bei Frühgeborenen, Kindern mit Entwicklungsrückstand, familiärer Häufung von Augenerkrankungen)
- Im Alter von 12 bis 24 Monaten
Alle anderen Kinder, um kleinwinkliges Schielen oder Fehlsichtigkeiten früh zu entdecken